Es ist sicherlich nicht gerade ein gewöhnlicher Anblick, wenn ein Schüler eine Laudatio über einen Mitschüler hält. Doch ist nicht genau dieser Sinn für Veränderungen und Neues das, was Max Hockeborn ausmacht, einen ungewöhnlichen, sagen wir besser außergewöhnlichen Schüler? Der berühmte deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer sagte einmal: „Gewöhnliche Menschen überlegen nur, wie sie ihre Zeit verbringen. Ein intelligenter Mensch versucht, sie zu nutzen“. Es gibt wohl kaum einen Zwölftklässler, der demnach mit einer derart großen Intelligenz gesegnet ist wie Max.  Während die meisten Gleichaltrigen versuchen, das Abitur zu bestehen und sich irgendwie durch den Unterricht zu mogeln, kann Max bereits besten Gewissens behaupten, dass sein Horizont deutlich erweitert ist, um eine häufig verwendete Formel der Lehrkräfte aufzugreifen. Dabei hat er es nicht nur verstanden, in die illustren Kreise der Landesjugendpolitik aufzusteigen, sondern bewahrte gleichzeitig seine diplomatisch-lockere Art, sehr zur Freude seiner Mitschüler, zu denen ich mich seit nunmehr 12 Jahren zählen darf. Was allerdings Max einzigartige Persönlichkeit ausmacht ist seine Bereitschaft, sich immer und überall für unsere Schule und besonders für die Schüler einzusetzen. Seine Fähigkeit, genau zu wissen, wie er die Interessen der Schüler gut dosiert in die Diskussionen einbringt, zeigte er bereits als Klassensprecher in der Sekundarstufe I. Dabei war er weder der Klassenstreber, der jedes kleinste Vergehen dem Klassenlehrer petzte, noch der Lehreralbtraum, der prinzipiell gegen alles war. Es war  schon immer die Mischung der beiden Extreme, die Max Wertschätzung von Lehrer- wie Schülerseite einbrachte. Doch so richtig los ging es erst in der 11. Klasse, als sich Max zum stellvertretenden Schülersprecher und nun, in der 12. Klasse, zum Schülersprecher wählen ließ. Dabei nutzt er nicht nur die Gespräche mit der Schulleiterin Frau Zimmer oder die Treffen mit den übrigen Schülerratsmitgliedern. Seine Einstellung ist es, den Schulalltag für alle Schüler so optimal wie möglich zu gestalten. Dafür war und ist Max bereit, auch seine eigene Freizeit zu opfern – da ist er nicht nur den Gleichaltrigen, sondern auch so manchem Politiker schon einiges voraus. Gut in Erinnerung geblieben sind mir stundenlange Telefonate, in denen Max mit erstaunlicher juristischer Präzision seine zahlreichen Vorschläge zur Verbesserung der Schülermitwirkung  präsentierte und auch direkt am sächsischen Schulgesetz ansetzte und begründete. Max Engagement ging allerdings noch weit über die notwendige, aber doch in ihrer Wirkung lokal begrenzten Arbeit für den Schülerrat hinaus. Als Max zu Beginn der 11. Klasse mitteilte, dass er sich in den Kreisschülerrat wählen ließ, gab es nicht wenige kritische Stimmen, die sagten, er solle sich auf die Schule konzentrieren und sei noch nicht für diese Aufgaben geeignet. Auch ich selbst gehörte zu den Zweiflern, immerhin stand die Sekundarstufe II an, die nicht gerade für allzu viel Langeweile bekannt ist. Max zeigte jedem von uns, wie falsch wir alle lagen.
Ganz im Gegensatz zu all den pessimistischen Prognosen arbeitete er sich sogar noch weiter vor, wurde Vorstandsmitglied und Landesdelegierter im Kreisschülerrat und schließlich auf der Landesdelegiertenkonferenz in Dresden Ende 2017 als Vorstandsmitglied in den LandesSchülerRat gewählt. Um die Bedeutung dieser sperrigen Wortungetüme zu unterstreichen sei noch einmal hervorgehoben, dass durch dieses Engagement das Franziskaneum nun auf der höchstmöglichen Ebene der Schülervertretung, nah an der „großen“ Politik, direkt vertreten wurde – eine Ehre, die bei aller Bescheidenheit, nur wenige Schulen haben. Allein mit dieser Vergangenheit, ich möchte fast sagen, Laufbahn, könnte man wohl nicht nur den Kollegen Schopenhauer schon zu einem durchaus positiven Urteil in Bezug auf das Ausnutzen der Zeit und das Engagement unseres Schülersprechers bewegen. Sein aus meiner Sicht größter Verdienst an unserer Schule ist jedoch die Geschäftsordnung, die er dem Schülerrat gegeben hat. Diese steht ganz unter seinem Credo, die Entfernung zwischen Schülern und Schülervertretern, die nicht nur für ihn offenbar war, zu überbrücken. Max sah es als Problem an, dass die Institution des Schülerrats aus Sicht der meisten Schüler eher ein elitärer Zirkel ausgewählter Lehrerlieblinge war als eine Interessenvertretung der Schüler. Dieser Eindruck entstand durch Aufbau und Struktur der Schülervertretung: Der Schülerrat wird immer am Anfang des Schuljahres gewählt, dabei werden die vom letzten Jahr wiedergewählt, die sich noch ein, zwei Leute dazu suchen und dann hat man da keinen Kontakt mehr, bis auf ein paar nervige Erinnerungen, dass dieser und jener Zettel der Klasse 6 noch fehlt. Was da jetzt eigentlich genau geschah und warum, das blieb den meisten schleierhaft. Wie soll denn da das so oft propagierte aber nie erreichte „Wir-Gefühl“ von Schülerrat und Schülern entstehen? Dieser Frage nahm sich Max an und entwarf erstmals eine schriftliche, für alle einsehbare Geschäftsordnung des Schülerrats. Nun kann jeder, der möchte, in dieser Geschäftsordnung alles genau nachlesen und sich über Rechte und Pflichten der Schülervertretung informieren.
Auch für das Problem der fehlenden Dynamik des Schülerrats hatte Max eine Lösung parat: Er entwarf ein neues Konzept für den Schülerrat, nach dem nicht mehr nur die vier zu Beginn Gewählten zum Schülerrat gehören, sondern auch eine beliebige Zahl an Beratern ernannt werden kann. Diese haben zwar kein Stimmrecht, aber können die Arbeit des Schülerrats beobachten und dienen somit nicht nur einer breiteren Besetzung des Gremiums, sondern können auch an Treffen mit Frau Zimmer teilnehmen und für einen späteren fließenden Übergang „angelernt“ werden. Nun kann sich wirklich jeder Schüler einbringen, eine Errungenschaft, von der noch Generationen an Schülern profitieren werden. Es gibt sie also wirklich, diese Schüler, die sich aktiv für die Belange ihrer Schule einsetzen. Diese jungen Menschen, die dem Klischee der computersüchtigen „Generation Null Bock“ widersprechen, die Visionen haben (wie es ein Politiker im Wahlkampf sagen würde) und die auch für Veränderung sorgen. In Max Hockeborn steht ein Musterbeispiel dieser Art Jugendlicher zur Wahl zum „Franziskaner des Jahres“ – und er hat den Titel so buchstäblich verdient wie niemand sonst mit seinem Einsatz für die Schule, der schon einer Stelle im Ehrenamt gleichkommt.
Ich bitte Sie, Herr Altmann, die von mir als langjährigem Mitschüler und Freund geschilderte Perspektive auf Max zu berücksichtigen und ihm diese wohlverdiente Auszeichnung zukommen zu lassen.

Vielen Dank!

Frederik Mallon