Abiturjahrgang:  ABI 2017

Leistungskurse: Deutsch/Geschichte

Abiturdurchschnitt: 3,0

Interessen/ Begabungen: Fotografie, Filme, viel Literatur,

esports (LoL) / kreativer Kopf

 

ABI! … und was nun?!

Die Wenigsten haben eine sehr konkrete Vorstellung von dem, was sie letztendlich nach dem Abitur vorhaben. Und viele machen (so glaube ich es zumindest) einen entscheidenden Fehler. Wenn man durch 12 (!!) Jahre Schule gegangen ist, gelernt hat ohne Ende und ohnehin schon permanent die Schulbank gedrückt hat, ist man in einem bestimmten mindset gefangen.
Man denkt, es muss sofort weitergehen. Die 12 Jahre müssen sofort genutzt werden. Es muss sofort eine Entscheidung getroffen werden. Muss es das? Wirklich?
Reinhald Grebe sagte mal in einem seiner Songs „Die Entscheidung ist ein Massenmord an Möglichkeiten“. Und er hat Recht. Wenn man sich zu schnell entscheidet, vor allem nach dem Abitur, könnte ein Potential verloren gehen. Ein Potential, das nur aufgeweckt werden muss.

Ich stand genauso da. Nach dem Abi. Was sollte man jetzt tun?

Und ich traf mehr eine Bauchentscheidung, aber sie war gut. Ich machte ein FöJ (freiwilliges ökologisches Jahre) im Klosterpark Altzella. Und dieses Jahr hat mein Kopf schön durchlüftet. Man hatte soviel Zeit für sich selbst und um sich Gedanken um die Zukunft zu machen. Es gab super Seminare, traf Menschen, machte seine Erfahrungen. Und vor allem im FöJ wird man ökologisch vorgeprägt. Einer der besten Voraussetzung für die Zukunft: Ein Offener Blick und ein Herz für unseren Planeten. Folgendes kann ich euch also mitgeben: Macht eins, zwei Jahre Pause. Nimm Abstand von allem und macht das, was euch Bock macht. Wandert nach Indien, macht ein FöJ, macht ein FsJ, arbeitet ein Jahr bei Greenpeace, was auch immer. Sammelt neuen Input und erfahrt Dinge jenseits der Schulbank. So bekommt man viel eher mit was man will, wie man es will und vor allem: warum. Gerade das ist entscheidend für die Auswahl eines Berufs. Es gibt sooooooo viele, besser man kann es auf EINEN eingrenzen.
(Ausnahmen bestätigen die Regel)

Noch ein kurzer Punkt zu meinem ABI-Schnitt: Der war mir relativ egal. Hauptsache ich bin durch gekommen (Bin ich auch, hehe!!!). Und hier nochmal das Zeitfenster, wie lange sich mein jetziger Chef mit dem ABI in meiner Bewerbung beschäftigt hat:
1 Sekunde (Er hat nur „Abitur“ gelesen und hat es umgeschlagen). Immerhin. 12 Jahre für eine Sekunde Aufmerksamkeit.
Hier sei allerdings auch gesagt: Ich wusste schon, dass ich keine Medizin, Jura oder Physik studieren will.

Ausbildung? Oder lieber Studium?

Nach meinem FöJ in Altzella habe mich für eine Richtung entschieden. Da ich schon gut Erfahrung hatte, wollte ich etwas in Richtung Werbung/Design/Film machen. Aber soll ich das studieren oder lieber eine Ausbildung machen?! Nunja, meine Eltern hatten mir da eine ganz gute Logik mit auf den Weg gebracht:

In einer Ausbildung lernt man meistens praxisorientiert. Man muss mit Menschen umgehen, man arbeitet in einem Arbeitsumfeld, man lernt die Realität kennen, man arbeitet 8 Stunden am Tag (außer in der Berufsschule vllt). Dann besitzt man einen gewissen Wissenstand. Eine BASIS. Etwas, worauf man aufbauen kann. Ein Werkzeug. Praktisches Wissen. All das ist ein Batzen Gold. Und dieses Gold kann man dann in einem Studium, nach der Ausbildung, in Form gießen. Da kann man sein Wissen dann vertiefen und am Ende sogar spezialisieren.

Nach dieser Vorgehensweise schien es mir am praktischsten eine Ausbildung zu suchen. Tja, und jetzt mache ich meinen „Mediengestalter in Digital und Print (Fachrichtung Konzeption und Visualisierung)“. Ich sitze in Meetings, muss Kundenwünsche umsetzen, arbeite viel mit Adobe Programmen (VIEL!!!), arbeite in einer fancy Agentur in Hamburg und fühl mich wohl.

Stürz dich ins kalte Wasser

Ich weiß, es kostet Überwindung, aber ändere deine gewohntes Umfeld. Es bewirkt Wunder! Dein Selbstvertrauen wird sprießen und du wirst dich danach nicht wieder erkennen. Was meine ich? Nunja, nach über 50 Bewerbungen in ganz Deutschland habe ich eine Ausbildungsstelle in Hamburg gefunden. Ich musste umziehen, in eine mir unbekannte, große und völlig fremde Stadt. Ich musste alleine Wohnungen suchen, musste mich überall alleine zurechtfinden und mich an meine Umgebung gewöhnen. Ich musste plötzlich aufs Geld achten! Ich musste Strom und Wasser bezahlen! Ich musste allein auf Ämter gehen (ich hasse es) und Wohnmeldebestätigungen abgeben.

Und glaubt mir, ich bin ein großes Gewohnheitstier und hatte jetzt nicht das übelste Selbstvertrauen. Aber das war eine Herausforderung. Eine gute. Macht das auch, es kann euch nur guttun!

Ach ja, noch was. Hamburg ist ein biiiischen speziell was die Wohnungssituation angeht. Ein WG-Zimmer hier (12qm) kostet locker mal so 400-500 Euro.
Guckt also am besten auch auf die derzeitige Wohnungsmarktsituation. Die ist in vielen Großstädten aktuell richtig am abschmieren.

Die IMM-Generation

Irgendwas mit Medien. Tja. Ich wurde so oft darauf angesprochen, dass es genervt hat. Ich wurde abgestempelt als der, der nichts andere wusste und gedacht hat: „Yo, lass was mit Medien machen, voll cool, dann bin ich YouTuber und berühmt“. So. Ein. Bullshit. Wenn ihr das machen wollt, macht es! Aber seid euch wirklich sicher. Es gibt viele Richtungen in der Kreativbranche, wählt da also den richtigen (Und keine ist „leicht“, jeder hat seine Herausforderungen).

Gerade in meinem Bereich sitzt man den ganzen Tag, redet mit Kunden das 28372837. mal über ein Gurkenglas EtikettenLayout, sitzt frustriert an 3 Gigabyte großen Photoshop-Dokumenten und habt jeden Tag tausend Meetings und kommt nicht voran. Oder man geht auf Shootings, dirigiert Models, schüttet seine Ideen aus, lernt echt coole Menschen kennen und genießt den kaffeegetränkten Agenturalltag.

Mir macht es echt Spaß, liegt aber eventuell nicht jedem.

Fazit

Um die Marke Nike einfach mal zu zitieren: JUST DO IT!

Hört einfach auf euer Herz. Das Hirn hat 12 Jahre genug getan.

Kontakt

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Twitter: @ LukasFlade

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