USA-Reise vom 03.10. bis 24.10.09

Die AG Exchange ist mittlerweile eine etablierte Größe an unserer Schule. Nach zweijähriger intensiver Arbeit des Geldverdienens, Planens und Vorbereitens wird die AG – Arbeit mit einem dreiwöchigen Aufenthalt in den USA gekrönt. Nach dem „highlight“ ist aber mit den AG Aktivitäten noch nicht Schluss, neben Nachbereitung und Projektgestaltung helfen die inzwischen gereiften „seniors“ den „Juniors“, in die AG aufgenommen zu werden. Es gibt eigentlich nur zwei Grundvoraussetzungen, um sich bei der AG zu bewerben:

  1. muss man Schüler/in der 9. bzw. 10. Klasse sein und
  2. muss man bereit sein, viel Arbeit zu investieren

An Informationen mangelte es nicht, schließlich machte die AG Exchange 05 – 07 Werbung in eigener Sache: Zum Tag der Sprachen im April 2007 und im November 2007 (nach bereits erwähntem Höhepunkt) gab es eine große Informationsveranstaltung in der Aula unserer Schule, zu der alle interessierten Schüler der 9. und 10. Klassen sowie alle Lehrer eingeladen waren.
Im Dezember 2007 wurden die Anmeldeformulare und Fragebögen ausgeteilt, welche bis zum Januar 2008 abzugeben waren. Nun war ein erster Überblick über potenzielle Mitglieder gegeben. In all den Jahren zuvor überstieg die Anmeldezahl bei weitem unsere Kapazitäten, die Mitgliederzahl der AG ist derzeit auf 25 beschränkt.
Im Vergleich zu den vorausgegangenen Schuljahren hat sich jedoch die Schülerzahl der 9. und 10. Klassen fast halbiert, was natürlich Auswirkungen auf die mögliche Zahl der neuen Mitglieder hat. Es waren mehr als 20 Schüler, die sich ernsthaft fiir die AG interessierten. Die „Juniors“ starteten ihre Arbeit im Januar 2008. Unser erster öffentlicher Auftritt fand im März 2008 zum Tag der offenen Tür am Franziskaneum statt. ( immer noch unterstützt durch „seniors“). Unsere Premiere war sensationell- mitSuppenküche, Kuchenbasar, Bücherbasar, Tombola und Glasverkaufhaben wir recht gutes Geld verdient, was wir rur Juni 2009 brauchen, denn dann werden die Schüler unserer amerikanischen Partnerschule Timpview High School in Meißen weilen und wir wollen ihnen ein abwechslungsreiches und interessantes Programm bieten, was nicht zum Nulltarif zu haben ist.
Auf den Geschmack gekommen, aber mit einer schon geschrumpften potenziellen Mitgliederzahl, führten wir im April 2008 einen Kuchenbasar an unserer Schule durch, der unserer AG-Kasse zugute kam.
Noch fehlten die verbindlichen Anmeldungen, um „richtiges“ AG-Mitglied zu werden. So fand Ende April ein Elternabend mit Schülern statt. Schließlich müssen auch die Eltern wissen, was sich hinter der AG – Arbeit verbirgt und welche finanziellen Belastungen auf die Familien zukommen. Derzeit sind noch nicht alle Anmeldungen eingegangen, aber wahrscheinlich wird die AG im Mai 2008 aus ca. 18 Mitgliedern bestehen, dann geht’s so richtig los, wir haben schon einige Dinge geplant. Also Augen und Ohren auf, wir werden per Aushang und homepage über unsere Aktivitäten informieren. Besonders wichtig sollten diese Zeilen für die Schüler des Franziskaneums der 7. und 8. Klassen in diesem Schuljahr sein. Schließlich suchen wir im Dezember 2009 wieder neue Mitglieder.

Frau Werner-Hartmann (Auszug aus Schulbroschüre 2007/2008 – nichtveröffentlichter Artikel)

 

Finanzierung

Mit dem Austausch im Jahr 2009 hängt natürlich auch die Finanzierung des Aufentalts der Amerikaner in Meißen zusammen. Dafür und für unseren Aufenthalt in den USA arbeiten und sammeln wir für Spenden, wie z.B.

  • mit Sponsorenbriefe
  • Altpapier sammeln
  • musikalische Aufführungen in Altenheimen & im Krankenhaus (ist geplant)
  • Zusammenarbeit mit dem Prälatenhaus
    (Hausführungen und das Unterstützen des Prälatenhauses bei Festen ist geplant)
  • Kuchenbasare
  • Tag der offenen Tür
    („Suppenküche“, Bücherbasar, Tombola)

Trotzdem müssen wir noch einen Großteil der Kosten noch selbst finanzieren.

Julia Kotte

 

AktivitätenBereits im Dezember 2007 fanden Informationsveranstaltungen statt, im Januar 2008 bis März liefen die Bewerbungen und erste Aktivitäten. In einem Elternabend wurden auch die Eltern über alles informiert, dann haben sich die Schüler verbindlich in der AG angemeldet. In diesem Jahrgang haben wir generell eine stark verminderte Schülerzahl, somit blieben für die AG 14 Schüler übrig.

Unsere bisherigen Aktivitäten:

  • 01.03.2008 Tag der offenen Tür am Franziskaneun
  • erstes Treffen im Prälatenhaus – Vereinbarung einer Zusammenarbeit- wird ab Februar 2009 realisiert
  • Lange Nacht in Meißen 05.07.2008: Arbeit im Prälatenhaus
  • 13.09.2008 becel Deutschlandwalk mit Rosi Mittermeier und Christian Neureuther – Unterstützung des Meißner Gewerbevereins
  • 12.10.2008 Einkaufssonntag in Meißen – Unterstützung von Brück & Sohn; Unterstützung von Märchenerzählern in Zelten
  • Teilnahme am Preisausschreiben Wörterbuch der Jugendsprache diverse Kuchenbasare an der Schule
  • Gestalten von Weihnachtsprogrammen und Aufführung in Altenheimen und im Meißner Krankenhaus im Dezember 208
  • Vorbereitung der Präsentationen für den Besuch der Timpview Highschool im Oktober 2009
  • Verfassen von Sponsorenbriefen
  • Sammeln von Altpapier
  • Vorbereitung Tag der offenen Tür im Januar 2009

Schülerimpressionen von der USA-Reise 2009 in Wort und Bild


Hinflug, Erwartungen, 1. Sonntag in der Gastfamilie

Nach 2 Jahren harter Arbeit war es endlich soweit. Am 3. Oktober 2009 starteten wir unsere Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Doch als wir am Flughafen in Dresden ankamen, erwartete uns eine böse Überraschung. Unser Flug nach Frankfurt war gestrichen worden. Frau Werner- Hartmann und Frau Cieslak haben daraufhin versucht uns auf einen späteren Flug umzubuchen. Jedoch waren nicht genügend Plätze frei. Deshalb mussten 5 Schüler mit Frau Cieslak nach Leipzig fahren, um von dort aus nach Frankfurt zu gelangen. In Frankfurt trafen wir den Rest der Gruppe wieder und traten unseren Flug nach San Francisco an. Die 11 Stunden im Flugzeug kamen einen unendlich vor und wir waren glücklich als wir endlich gelandet waren. Nach dem wir alle Kontrollen ohne Probleme durchlaufen hatte, ging es dann weiter zu unserem letzten Flug an diesem Tag. In Salt Lake City angekommen, wurden wir von unseren Gastfamilien mit Plakaten ganz herzlich am Flughafen begrüßt. Von dort aus fuhren wir mit unseren Gastfamilien nach Hause. Den ersten Sonntag in Provo verbrachten wir mit unseren Gastfamilien. Jeder musste sich erst einmal an die Zeitumstellung gewönnen und wir sammelten unsere ersten Eindrücke.

Julia Kotte

Unsere amerikanische Partnerschule, Timpview Highschool, Ausstattung, Unterrichtsfächer

Vom 03.10. – 19.10.2009 besuchten die Meißner Schüler die Partnerschule unseres Gymnasiums, Timpview High School, in Provo. Provo liegt in Utah, dem Nachbarstaat des berühmten und an der Westküste der USA liegenden Kalifornien. Die Schule besuchen über 1000 Schüler der 7. – 12. Klasse, welche von ca. 120 Lehrern unterrichtet werden. Finanziell sind nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Lehrer alle Möglichkeiten gegeben. Der Besucher wird in einer großen Eingangshalle von Plakaten, Aushängen und einem kleinen Schuleinkaufsladen begrüßt. Fachräume für den Deutschunterricht, Keramik, Automechanik, Cheerleading, Japanisch, Geografie und Holzarbeiten sind optimal ausgestatten und werden mit vielen Hilfsmitteln, Lehrmaterialien und Beispielen untermalt. Computerräume sind mit hochmodernen Laptops und Beamern bestückt. Die Schule wird in verschiedensten Weisen v. Schülern selbst gestaltet und auch Tanzbälle und Feiertagsveranstaltungen werden selbst organisiert. Doch so schön die Schule auch ausgestattet ist, das Interesse am Lernen der Schüler ist längst nicht dem der deutschen Schüler gleichzusetzen. Wenn man gelangweilt ist, legt man sich einfach auf den Boden und schläft, isst oder trinkt. Der Unterricht ist einfach nicht so strikt wie wir ihn aus Deutschland gewöhnt sind. Trotz alledem wird man sehr herzlich und freundlich begrüßt und aufgenommen und kann sich somit auch einen guten Eindruck von einer neuen Kultur auf einem neuen Kontinenten verschaffen.

Katharina Kreuz


Unsere Präsentationen und die Reaktionen der Amerikaner

Nach dem ersten Schulrundgang ging es dann ans Eingemachte – unsere Präsentationen. Die Deutschlandgruppe musste als erstes ihren Dienst antreten. Mit beeindruckenden Fakten versetzten sie die meist unwissenden amerikanischen Teenager in Erstaunen. Auch die Gruppe, die unsere Schule vorstellte erwartete eine erstaunte und interessierte Schulgruppe. Viel Anklang fand, natürlich wie zu erwarten war, die Gruppe über die deutsche Musik. Mit Interesse und Gefallen nahmen sie alles, was wir ihnen über unsere Kultur und unser Leben erzählten auf. Die Dialektgruppe hatte am Anfang Schwierigkeiten mutige Schüler zu finden, die unsere Zungensprecher aufsagen wollten. Trotzdessen fand auch diese Gruppe Anklang und bereitete den Schülern sehr viel Spaß. Alles in Allem hatten sowohl die Amerikaner, als auch die Deutschen sehr viel Spaß und verfolgten mit Interesse und interessanten Fragen die Präsentationen.

Elisabeth Liebschner


Ausflug Provo, Empfang beim Bürgermeister, BYU

Utah das Land der Kontraste, wie es immer so schön genannt wird. Aber das ist nicht alles, was dieser Bundesstaat im Westen der Vereinigten Staaten zu bieten hat. Utah ist unter anderem auch als „Mormonenstaat“ bekannt und diese Religionsgemeinschaft legt außerordentlich viel Wert auf Bildung. Dies wurde uns bewusst, als wir auf dem riesigen Universitätsgelände der BYU der „Brigham Young Univerity“ in Provo ankamen. Provo – eine typisch amerikanische Kleinstadt im Norden Utahs, ungefähr eine Autostunde von Salt Lake City, der Hauptstadt entfernt. Bibliotheken , Museen, riesiges Außengelände, ein Football-, ein Baseball-, ein Fußballplatz, ein riesiges Stadion, viele Lehrgebäude und eine große Mensa, um nur einige der Punkte zu nennen, die uns auf dem Campus begegneten. Nach einer Führung durch die Universität nutzten wir unsere verbleibende Freizeit, um die Museen zu erkunden. Zum Abschluss fuhren wir auf einen der bekanntesten Berge in „Provo Canyon“ – „Squaw Peak“, wo uns ein wunderschöner Ausblick erwartete!! Beim Bürgermeistertreffen hatten wir unseren ersten offiziellen Termin in Provo und wurden von den Stadträten sowie vom Bürgermeister persönlich in der Stadt willkommen geheißen. Nach dem gemeinsamen Pizza essen im Rathaus stellten wir, die Deutschen, unsere amerikanischen Austauschschüler und auch die Stadträte sich vor. Dann folgte ein kurzes Gespräch mit dem Bürgermeister und damit war der Empfang beendet.

Lydia Nitzschner


Ausflug Stewart Falls, Sundance

Unser erster Ausflug in den USA führte uns in die Berge nahe Provo. Mit dem Schulbus fuhren wir nach Sundance. Dort angekommen machten wir uns vor Kälte zitternd auf den Weg Richtung Stewart Falls – einem gewaltigen Wasserfall. Auf dem Wanderpfad dorthin bot sich uns immer wieder ein überwältigender Blick auf Berge, einen Fluss und Wälder, welche zu dieser Jahreszeit wunderschön buntgefärbt sind. In „gemischten“ Gruppen von Deutschen und Amerikanern unterwegs verflogen die 1,5 Meilen bis zum Wasserfall dann auch sehr schnell. An den Stewart Falls nutzten wir die kurze Pause zum Fotos machen und weiteren gegenseitigen Kennenlernen. Doch vor der Rückfahrt nach Provo stand noch ein weiteres Erlebnis an: Mit dem Lift fuhren wir hoch in die Berge und genossen den Ausblick von ganz oben. Am liebsten hätten sich einige von uns den Winter herbeigewünscht, denn Sundance ist ein Skigebiet. Auch wenn noch kein Winter war, kamen wir unten halberfroren an und viele genehmigten sich erst einmal eine heiße Schokolade. Nach diesem Ausflug und vielen, vielen Fotos freuten wir uns dann noch mehr auf die „großen“ Ausflüge in die Nationalparks, die noch kommen sollten!

Jette Müller


Bryce Canyon National Park

Am Donnerstag starteten wir dann auf unsere Tour durch die National Parks Bryce und Zion. Nach einigen Stunden Fahrt durch weitläuflige Landschaften von Utah tauchten vor uns plötzlich rote Felsen auf – der Red Canyon. Schon bei diesem Anblick waren wir total beeindruckt. Doch dann kamen wir erst an unserem wirklich Ziel – dem Bryce Canyon an. Der Eindruck dieser gigantischen Landschaft ist schwer in Worte zu fassen: über eine riesige Fläche erstrecken sich die verschiedensten Felstürme in fantastischen rot-orangen Farben. Am nächsten Morgen wanderten wir dann auf dem Navajo-Loop durch den Canyon. Fasziniert liefen wir durch die roten Felsen, die vor dem blauen Himmel unendlich viele Fotomotive abgaben.

Lydia Scholz


Zion National Park

Am dritten Tag unserer „national park visiting tour“ ging es in den Zion National Park. Dieser Park war im Vergleich zum Bryce Canyon von Kakteen und anderen Grünpflanzen bewachsen und auch die Berge waren sehr unterschiedlich. Jede Schülergruppe durfte sich ihren eigenen Wanderweg aussuchen, von leicht bis anstrengend war alles dabei, natürlich hieß es auch hier wieder „mix and mingle“. Wir suchten uns eine anstrengende Tour aus, wo viele amerikanische Schüler mit wandern wollten. Mit vollem Enthusiasmus machten wir uns auf dem Weg aber schon nach der ersten Meile merkten wir, dass unsere Beinmuskeln gut in Anspruch genommen werden. Nach einigen Meilen mehr stellten dann auch deutsche Schüler fest, dass das Warnschild für Leute mit Höhenangst ernst gemeint war und so zählten sie auf die volle Unterstützung ihrer amerikanischen Austauschschüler. Die Wege gingen nah an Felsschluchten vorbei und manchmal mussten wir uns unseren eigenen Weg durch den „Urwald“ bahnen. Der Blick war aber trotzdem atemberaubend und man fühlte sich etwas wie im „survival camp“. Andere hingegen drehten eine leichtere Runde, entlang der Wasserfälle, was ein ganz anderes Naturbild als im Bryce Canyon National Park wiederspiegelte. Nach über drei Stunden wandern kehrten wir erschöpft zu unseren Reisebus zurück und freuten uns auf die Heimfahrt. An diesem Tag haben wir viele neue Eindrücke gewonnen die man gar nicht alle auf einmal verarbeiten kann. Erst im Nachhinein merkt man wie unglaublich riesig ein National Park sein kann oder Berge oder Wasserfälle oder ….

Theresa Kunze


San Francisco wir kommen!

Endlich in der großen Stadt angekommen machten wir uns erstmal auf die Suche nach unserem Hostel, was leider so einigen nicht ganz zusagte. Am nächsten Tag zogen wir los San Francisco zu erkunden. Dank der berühmten Cable Cars blieb uns eine lange Strecke zu laufen erspart. In Fisherman’s Wharf, einem Kai am Pazifischen Ozean, angekommen sollte es sofort mit dem Schiff nach Alcatraz gehen. Jedoch gab es Komplikationen am Pier 39, wo unser Schiff ablegen sollte. Dies verschaffte uns die Möglichkeit die Gegend zu erkunden, unter anderem auch das Hard Rock Cafe aufzusuchen. Später als geplant fuhren wir schließlich zum ehemaligen Gefängnis Alcatraz.

Paula Rudolph


… Alcatraz, Lombard Street, Golden Gate Bridge

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und langen Diskussionen über Gruppentickets und Familientarife ging unsere Fahrt über den Pazifik mit 3 Stunden Verspätung endlich los. Auf der Naturschutzinsel Alcatraz angekommen konnten wir uns selbstständig auf Erkundungstour begeben. Im Hauptgebäude des Gefängnisses brachte uns eine Audio-Tour zurück in die Vergangenheit und wir konnten den Gefängnisalltag und die Fluchtversuche hautnah miterleben. Am späten Nachmittag besuchten wir nach einem strapaziösen Fußmarsch auf den steilen Straßen San Franciscos die steilste aller Straßen – die Lombard Street. Der berühmte Teil der Straße erstreckt sich lediglich über einen Block (ca.145m) und wurde wegen dem starken Gefälle 1923 in Serpentinenform mit 10 Kurven umgebaut. Am nächsten Morgen wollten wir dem Wahrzeichen San Franciscos, der Golden Gate Bridge, einen Besuch abstatten. Nach einer endlosen Wanderung an den viktorianischen Häusern vorbei über den Alamo Square, durch das Weltbekannte Hippie-Viertel „Haight Ashbury“, den Golden Gate Park und einer Busfahrt stiegen wir praktisch am Fuße der 2737 m langen Brücke aus. Wir waren alle überwältigt endlich vor der Hängebrücke am Eingang zum San Francisco Bay zu stehen. Nach dem Knipsen der typischen Touristenfotos war es aber auch erstmal nur eine Sehenswürdigkeit, die wir auf unserer langen Liste abhaken konnten.

Natalie Richter


„Fieldtrip to Salt Lake City and Ensign Peak“

Unseren 6. Tag in „Big America“ verbrachten wir in Salt Lake City,der Hauptstadt Utah’s. Bekannt wurde diese durch die letzten olympischen Winterspiele im Jahr 2002. Um uns einen guten Überblick über die Stadt zu verschaffen, wanderten wir gleich früh am Morgen auf Ensign Peak, eine Plattform auf einem Berg, hoch über Salt Lake City. Von da aus konnten wir den großen Salt Lake (Salzsee) sehen, von welchem die Stadt ihren Namen bekam; den Flughafen und weitere Merkmale Salt Lake Citys. Ensign Peak hatte gleichzeitig eine große Bedeutung für unsere mormonischen Gastschüler. Im 19.Jahrhundert entdeckte ihr Prophet Brigham Young von diesem Berg aus das spätere Salt Lake City und gründete somit die Stadt. Ensign Peak bot für uns eine gute Möglichkeit, etwas mehr über die Entstehungsgeschichte Salt Lake Citys vom amerikanischen Deutschlehrer Steven und seinem Vater zu erfahren. Mit ein paar amerikanischen Folksongs und einem Gruppenfoto verabschiedeten wir uns schließlich von diesem beeindruckenden Aussichtspunkt und fuhren ins Herz Salt Lake Citys. Nach einer, für einige etwas weniger interessante, Führung durch das Capitol Salt Lake Citys, ging es dann weiter zum Temple Square. Von dort aus wurden wir von der Gruppe „entlassen“ und hatten ein paar Stunden zu unserer freien Verfügung. Diese wurden von den unterschiedlichen kleineren Grüppchen( welche natürlich immer aus „Amis“ UND „Deutschis“ bestanden) auf verschiedene Weise genutzt. Es gab die Möglichkeit, den Temple Square zu bestaunen, einem deutschen Restaurant einen Besuch abzustatten, die Shopping-Mall zu stürmen und viel mehr. Geschafft durch diesen ereignisreichen Tag und mit vielen neuen Erfahrungen bestückt, fuhren wir nachmittags wieder zurück nach Provo.

Vivien Reissig


Gastfamilie

Meine Gastfamilie in Provo (Utah) waren die Johnsons, eine wunderbare und für eine doch relativ kleine Stadt in den USA wie Provo typische Familie. Es ist, so denke ich, nahezu jedem Schüler des Franziskaneums bekannt, dass der überwiegende Teil der in Utah lebenden Menschen Mormonen sind. Und die Johnsons waren es auch. Wir besuchten ihre Kirche an insgesamt zwei Sonntagen. Den ersten Sonntag allerdings blieb die gesamte Familie, bestehend aus meiner Gastmutter Jerly, meinem Gastvater Allen, meinem Austauschschüler James und seiner Schwester Michelle, zu hause. Dabei sind die Johnsons eine meiner Meinung nach schon sehr gläubige und fromme Familie. Die Lösung des Rätsels klingt sonderbar amerikanisch. Der Gottesdienst kommt heute im Fernsehen! Das ist natürlich nicht immer so, sondern dieser eine Sonntag war eine immer wiederkehrende, halbjährige Ausnahme. An besagtem Sonntag fand nämlich die General Conference in Salt Lake City statt, eine Veranstaltung, die Mormonen auf der ganzen Welt über ihren Fernseher verfolgen können. Aber es sind nicht nur die dreistündigen Sonntagsgottesdienste und die General Conference, wo die Religionen deutliche Spuren im Alltag hinterlässt. Vor dem Essen zum Beispiel ist mir immer noch im letzten Moment, in welchem der Löffel schon fast den Weg zum Mund überwunden hatte, eingefallen, dass man in Provo vor dem Essen betet. Doch aus meiner Sicht war der entscheidende Punkt, der das leben bei den Johnsons so total anders machte, ein völlig anderes Werteverständnis. Das Haus war zum Verlaufen groß, im Eingangsbereich hing an der größten Wand ein Stammbaum aus Fotos, regelmäßig waren die schon erwachsenen Kinder der beiden Eltern mit ihren eigenen Kinder da, es wurde gemeinsam gekocht, eine vorverlegte Halloweenparty gefeiert und ich lernte tagtäglich neue Familienangehörige kennen. In der riesigen Küche, von welcher man einen Blick auf ganz Provo bis hin zum Utah Lake genießen konnte, hing ein großes eingerahmtes Schild mit dem zauberhaften Spruch darauf: „home is where the story begins“ und ihn konnte man im Haus der Johnsons nicht nur lesen sondern auch fühlen. Die beiden ältesten Brüder hatten für alle jüngeren Kinder und Enkelkinder im Garten der Familie ein extra Spielhaus gebaut! Außerdem pflegte meine Gastfamilie eine Farm nicht weit von ihrem Haus entfernt, da gab es Hühner, drei Pferde und jede Menge Maispflanzen (nein, kein Genmais, kerngesunder Biomais). Ich muss sagen, dass sich zumindest meine Familie erstaunlich gesund ernährt hat. Die Küche war eigentlich andauernd von frischem Obst und Gemüse überfüllt und vieles davon kam eben aus dem Garten, den meine Gastmutter bepflanzte und aberntete. Überhaupt hätte meine Zeit in Utah kaum besser sein können.

Jani Liebold